Kundgebung auf dem Springerplatz
Erinnerung an die Deutsche Kriegserklärung
vor 100 Jahren
Am 1. August 1914 begann der 1. Weltkrieg. Die deutschen Militärs
drängten – gerade auch mit Helmuth von Moltke d.Ä. als
ideologischem Vorbereiter und seinem gleichnamigen Neffen als
Vollstrecker –, den Krieg jetzt zu beginnen, weil der Zeitpunkt ihnen am günstigsten
erschien.
Der preußische Militarist erhielt schon mit dem
Bau der Siedlung Griesenbruch auf dem
zentralen Platz, auf dem auch ein Markt
stattfand, in den 1870ger eine besondere
Würdigung: Moltke-Markt.
1947 wurde von den Müttern und Vätern dieser
Stadt der Militarist Moltke aus besten Gründen
aus dem Stadtbild entfernt. Der Platz wurde dem
Antimilitaristen und von den Nazis ermordeten
Antifaschisten Karl Springer gewidmet.
Seit ca. einem Jahr versucht vor allem ein
Bochumer Delikatessengroßhändler den Markt
unter dem Namen Moltke-Markt als Feierabend-
Markt wiederzubeleben. Damit steigt der
ursprünglich in die Mottenkiste der Geschichte
verdammte Moltke wieder aus dem Grab. Das
Bochumer Friedensplenum demonstriert freitags
seit Monaten auf dem Markt nicht gegen den
Markt, sondern gegen die Namensgebung. Gerade heute ist ein solches Roll-Back der Geschichte unerträglich. Auch die VVN-BdA Bochum ist im Friedensplenum vertreten.
Am 1. August soll um 16.00 Uhr eine besonders große antimilitaristische Kundgebung
auf dem sog. Moltke-Markt beginnen. Wir fordern unsere Freund_innen entsprechend
unseres Mottos „Nie wieder Faschismus – nie wieder Militarismus!“ auf, an der
Kundgebung und Demonstration teilzunehmen.
Hintergrundinformationen zu Helmuth von Moltke d.Ä. und zur Geschichte des
Springerplatzes findet ihr in dem Text unseres Vorstandsmitgliedes Wolfgang Dominik
„Die versuchte Remilitarisierung des Springer-Platzes in Bochum“, den wir hier
nachstehend veröffentlicht haben.
Die versuchte Remilitarisierung des Springer-Platzes in Bochum