Krieg beginnt im Rheinland!
Demo gegen die NATO-Kriegszentrale in Kalkar
Am Samstag, den 3. Oktober findet eine Demonstration und Menschenkette gegen die NATO-Kommandozentrale in Kalkar statt. Um 10:00 Uhr fährt ein Bus aus Bochum nach Kalkar.
Abfahrt ist an der Fernbushaltestelle an der Wittener Str. am Hauptbahnhof.
Nordrhein-Westfalen wird immer mehr zu einem
Zentrum der deutschen Kriegsvorbereitung. Die sog.
Nato-„Denkfabrik“ Joint Air Power Competence Centre
(JAPCC) aus Kalkar hält im November ihre
Jahrestagung in der Messe Essen ab. Das JAPCC
erklärte letztes Jahr einen großen Krieg in Europa, also einen dritten Weltkrieg, für möglich und fordert dafür
einen „angemessenen Mix“ aus sogenannten
konventionellen und nuklearen ‚Kapazitäten‘. Hier wird das nukleare Inferno in Europa bewusst in Kauf
genommen. Die JAPCC-Konferenz 2015 will nun die
Probleme im Zusammenhang damit thematisieren, dass die Öffentlichkeit zu wenig Unterstützung für
Maßnahmen der Nato zeigt, und dass „feindliche“ Kräfte wie die Friedensbewegung diese Vorbehalte schüren. Sie will auch besprechen, wie sie sich besser in sozialen Netzwerken und generell im Internet präsentieren kann.
Der Ostermarsch Rhein/Ruhr sowie Friedensgruppen aus der Region rufen zur Teilnahme an der Demo auf. Auch die VVN-BdA appelliert an alle, sich an der Demo in Kalkar zu beteiligen.
RednerInnen sind Sahra Wagenknecht von der Linkspartei, der Konversionsexperte Roland Vogt von den Grünen und Stefan Brackertz vom AK Zivilklausel in Köln. Für den musikalischen Part sorgt Fresh Game.
Im Aufruf zur Demo wird u. a. erläutert, warum die Demo am 3. Oktober stattfindet:
Die militärischen Einrichtungen, die in Kalkar und Uedem seit Jahren ausgebaut werden, sind ein Bruch des Vertrages zur Deutschen Einheit, den dieses Land am 3. Oktober feiert:
Der Vertrag zur Deutschen Einheit enthält, ebenso wie der mit den vier Siegermächten USA,
Großbritannien, Sowjetunion und Frankreich geschlossene Zwei-plus-Vier-Vertrag, die
Verpflichtung, dass von deutschem Boden kein Krieg ausgehen darf. Beide Verträge bekräftigen die Bereitschaft, die Sicherheit durch wirksame Maßnahmen zur Rüstungskontrolle, Abrüstung und Vertrauensbildung zu stärken. Im Rahmen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sollen friedliche Lösungen geschaffen werden.
In Kalkar/Uedem haben die Bundeswehr und die NATO Leitzentralen und Kriegs-Infrastruktur für den Hightech-Krieg aufgebaut. Das Luftoperationszentrum in der Von-Seydlitz-Kaserne in Kalkar
ist mit dem 24-Stunden-Gefechtsstand für die Überwachung des Luftraumes und die
Gefechtssteuerung zwischen den Alpen, Island und Osteuropa zuständig. Von den Gefechtsständen in Kalkar will die Bundeswehr sogar künftig ihre auf dem Luftwaffenstützpunkt Jagel stationierten Kampfdrohnen steuern. Das Combined Air Operation Centre (CAOC) in Uedem ist ein
internationaler Gefechtsstand, der die Luftkriegsführung aller NATO-Staaten plant und durchführt. Es untersteht direkt dem Luftwaffenkommando der NATO in Ramstein. Über Ramstein und Stuttgart ist Deutschland Drehscheibe für den völkerrechtswidrigen US-Drohnenkrieg und für die so begangenen Tötungen vieler Menschen durch diese Kampfdrohnen mitverantwortlich.
Damit die Verpflichtungen zum Frieden und zur Abrüstung, wie sie im Vertrag zur Deutschen Einheit und im Zwei-plus-Vier-Vertrag enthalten sind, endlich umgesetzt werden, fordern die
Veranstalter der Demo:
Wirkliche Schritte zur Rüstungskontrolle, Abrüstung und Vertrauensbildung!
Einvernehmliches Lösen von Konflikten im Rahmen der Organisation für Sicherheit und
Zusammenarbeit in Europa! Den Abbau der Kommandozentralen in Kalkar/Uedem und anderer NATO-Einrichtungen in NRW und deren Umwandlung für zivile Zwecke!
Den Aufbau einer Friedens-Akademie in Kalkar/Uedem, die dem Frieden in Europa und in der Welt dient!
Buskarten kosten 15,- Euro (erm. 10,-)
Anmeldung: willi.hoffmeister@gmx.de, 0231/818032 o. 0231/53 22 19