Ein Generalstreik hat die Republik gerettet
Gedenkveranstaltung der VVN-BdA an den
Kapp-Lüttwitz-Putsch von 1920
Im März 1920 griffen rechte
Republikfeinde nach der Macht in
Deutschland. Doch der Kapp-
Lüttwitz-Putsch scheiterte am
entschlossenen Widerstand der
Arbeiterschaft.
Die VVN–BdA rief deshalb auch in
diesem Jahr dazu auf, der
ermordeten Kämpfer zu gedenken
und am Denkmal auf dem Werner
Kommunalfriedhof Blumen und
Kränze niederzulegen.
TeilnehmerInnen aus verschiedenen Parteien und Organisationen
sind diesem Aufruf gefolgt.
Die Ansprache auf der diesjährigen
Gedenkveranstaltung hielt der
Geschäftsführer der DGB Region
Ruhr Mark, Jochen Marquardt. In seiner Rede würdigte er den damaligen
entschlossenen Widerstand gegen die Putschisten. „Ein Widerstand der bis heute
unseren besonderen Respekt verdient und der sich in bedeutsamer Weise in die
Geschichte unseres Landes festgeschrieben hat.
All jenen, die damals gekämpft haben, die sich gewehrt haben und die sich der Reaktion
entgegengestellt haben, gilt unsere besondere Anerkennung und Hochachtung.“
Jochen Marquardt betonte, „dass der Putsch der Monarchisten und nationalistisch
gesinnten Militärs gegen die Reichsregierung sich gegen die noch junge Ordnung
der Weimarer Republik richtete.“
„Große Teile der damaligen
Arbeiter- und Gewerkschafts-
bewegung stellten sich diesen
Herausforderungen entschlossen
entgegen. Sie riefen zum
Generalstreik auf und sie
organisierten einen
beeindruckenden Widerstand.“
„Brutal wurde der
beeindruckende Widerstand
zerschlagen, tausende Arbeiter
wurden zusammengeschossen und ermordet. Sie wurden
umgebracht, weil sie eine neue
politische und demokratische
Ordnung wollten. Günter Gleising hat dies in seiner Broschüre der „Totenliste aus dem Rheinisch-Westfälischen
Industriegebiet“ dargestellt“, so Jochen Marquardt.
Vor diesem Hintergrund ging er auch auf die Gegenwart ein: „In diesem Jahr, in dem
sich zum 80. Mal die Besetzung der Gewerkschaftshäuser jährt und in einer Zeit, in der nach den schrecklichen Morden des NSU die widerwärtige Rechtsblindheit von
Behörden und Verantwortlichen deutlich wird, ist es unerträglich, wenn sich die eine
Regierungspartei einem Verbot der NPD widersetzt und damit Teilen der anderen
Regierungspartei die Flucht aus der Verantwortung ermöglicht. ”