NPD-Kundgebung auf dem Husemannplatz
Bochumer Bündnis gegen Rechts machte
die NeofaschistInnen unsichtbar
„Nazis raus, Nazis raus“, schallte es am letzten Samstag viel-
stimmig auf dem Husemannplatz. Mehr als 250 Menschen haben
deutlich gemacht, dass die NPD in Bochum unerwünscht ist.
Grund des Protestes war eine
kurzfristig von der Nazi-Partei
angemeldete Demonstration auf
dem Platz in der Zeit von 9.00 bis 13.00 Uhr. Ihre Parole lautete:
„Asylantenflut und Euro-Wahn
stoppen – NPD in den Bundestag.“
Zur Gegendemonstration
aufgerufen hatte das Bochumer Bündnis gegen Rechts, dem auch die VVN-BdA Bochum angehört. Viele Organisationen und Parteien zeigten gemeinsam Flagge.
Dabei wirkte sich das von der Bochumer Staatsanwaltschaft angeordnete Verbot von
Trillerpfeifen eher motivierend auf die DemonstrantInnen aus. Die polizeiliche Auflage wurde vielfach ignoriert. Mit diversen Lärminstrumenten (Vuvuzelas, Trommeln,
Kochtöpfen) wurde eine solche Lärmkulisse erzeugt, dass die NPD-Reden nicht
wahrgenommen werden konnten.
Eine Sichtwand aus Fahnen und Transparenten verhinderte jeden Blick von der
Kortumstraße auf die 17 Funktionäre und AnhängerInnen der NPD.
Uli Borchers zeigte sich als Sprecher des Bochumer Bündnisses sichtlich zufrieden, dass
es innerhalb von zwei Tagen nach Bekannt werden des Nazi-Auftritts gelungen war,
eindrucksvoll zu einer Gegendemonstration zu mobilisieren. „Ich hätte nicht gedacht,
dass wir so kurzfristig und mitten in den Ferien so eine Gegendemo veranstalten
können“, erklärte auch Wolfgang Dominik von der VVN-BdA gegenüber den
Ruhrnachrichten.
Ein bitterer Nachgeschmack bleibt allerdings. Uli Borchers machte deutlich, dass es ein
Unding sei, eine rassistische Hetzveranstaltung von Nazis auf einem Platz zuzulassen,
der nach dem von den Nazis 1935 im KZ Esterwegen ermordeten Fritz Husemann
benannt ist. Das muss für die NPD das letzte Mal gewesen sein.
Gedenkstätte für Fritz Husemann und gleichzeitig Auftrittsort für rassistische Parteien, das darf es in Zukunft nicht mehr geben.
Auf der Demonstration des Bündnisses gegen Rechts verlas Christian Leye ein Grußwort der Bundestagsabgeordneten der Linken Sevim Dagdelen ( im Wortlaut ).
Die Landtagspräsidentin Carina Gödecke von der SPD (es liegt kein Redemanuskript vor) und Wolfgang Dominik von der VVN-BDA hielten Reden.
Die Rede von Wolfgang Dominik im Wortlaut