VVN-BdA erinnerte mit einem Literaturabend
an die Bücherverbrennungen vor 80 Jahren
Am 10. Mai 1933 flammten in Berlin und allen Groß- und
Universitätsstädten des Reiches
die Scheiterhaufen, auf denen die
vornehmsten Erzeugnisse des
europäischen Geistes im Beisein
johlenden Pöbels verbrannt
wurden.
Um an diese historischen
Ereignisse zu erinnern, hatte die VVN-BdA Bochum am Freitag,
den 5. Juli 2013, zu einer offenen Mitgliedergliederversammlung in die Gaststätte „Haus Lotz“
eingeladen.
Zu Beginn der Veranstaltung wurde das Gedicht „Die Bücherverbrennung“ von Bertolt Brecht vorgetragen.
Anschließend referierte Wolfgang Dominik über die Bücherverbrennungen.
Er erinnerte daran, dass diese unter dem Motto „Wider den undeutschen Geist“
sorgfältig vorbereitet waren. Sie wurden am 10.5.1933 in 22 Universitätsstätten und ca. 70 anderen Städten wie Volksfeste gefeiert. Wolfgang ging dabei auch auf die
örtlichen Ereignisse ein. Die Bücherverbrennung fand in Bochum am 9./10. Juni 1933 auf dem Kaiser-Friedrich-Platz., dem heutigen Imbusch-Platz, statt.
Nach dem Referat von Wolfgang wurde aus verschiedenen Schriften und Gedichten
verbotenener AutorInnen zitiert. Siegfried Evers las Oskar Maria Grafs berühmten
Protest anlässlich der Bücherverbrennung „Verbrennt mich“.
Elke Junge und Michael Niggemann trugen politische Gedichte von Erich Kästner vor.
Danach berichtete Siegfried über die Propagandaschau „Entartete Kunst“, die vor
76 Jahren, am 19. Juli 1937, in München eröffnet wurde, wobei er auch an lokale
Bochumer Ereignisse erinnerte.
Im 2. Teil seines Vortrags ging der Referent auf die Eröffnung der Ausstellung
„Entartete Musik“ ein, die vor 75 Jahren, am 24. Mai 1938, in Düsseldorf stattfand.
Im Anschluss an eine rege Diskussion mit einem interessierten Publikum trug Wolfgang Dominik das Gedicht „Deutschland 1933“ von Bertolt Brecht vor.