Aufruf des Bochumer Anti-Nazi Bündnisses
Am 3. September wollen Neonazis in Dortmund wieder zu ihrem sogenannten
Nationalen Antikriegstag aufmarschieren. Sie verhöhnen damit nicht nur
das Gedenken an die Naziaggression anlässlich des deutschen Überfalls
auf Polen, sondern auch die die vielen Millionen Opfer des deutschen
Vernichtungskriegs.
Der Aufmarsch findet nicht zufällig seit Jahren in Dortmund statt. Die
Dortmunder Neonazi-Szene zeigt sich als besonders umtriebig. Die Liste
von Nazi-Konzerten, Aufmärschen und brutalen Übergriffen ist lang.
Polizei, Justiz und Stadt haben darauf lange nur unzureichend reagiert.
Insbesondere im Stadtteil Dorstfeld gehören „Autonome Nationalisten“
mittlerweile zum Stadtbild. Umso bedeutsamer ist es, dass es in den
vergangenen Jahren auch durch antifaschistische Proteste gelungen ist,
den Aufmarsch zum Antikriegstag – zeitweise einer der größten
Neonazi-Aufmärsche bundesweit – zu einer stationären Kundgebung mit
wenigen hundert Teilnehmern werden zu lassen. In diesem Jahr wollen die
Nazis um jeden Preis wieder einen Aufmarsch durchführen. Dem stellen wir
uns entschlossen entgegen.
In unserem Bündnis hat jedeR Platz, der/ die die Notwendigkeit einsieht,
den Nazis etwas entgegenzusetzen. Wir müssen gegen Rassismus,
Antisemitismus und faschistische Tendenzen in unserer Gesellschaft vorgehen.
Dabei bleiben wir nicht beim Appell an die Politik. Wir werden selbst
aktiv. Gemeinsam werden wir mit Aktionen des zivilen Ungehorsams mit
Massenblockaden den Nazis mit tausenden anderen Menschen zusammen den
Weg versperren. Wir koordinieren uns solidarisch mit anderen
Blockade-Bündnissen für ein erfolgreiches gemeinsames Konzept. Nur so
kann die Nazidemo wirklich verhindert und der Politik Dampf gemacht werden.
Auf unseren Aktionen gilt der bewährte Aktionskonsens: Von uns wird
keine Eskalation ausgehen. Wir sind solidarisch mit allen, die mit uns
das Ziel teilen, den Naziaufmarsch zu verhindern.
Wir wollen einen friedlichen sicheren Ablauf. Daher schreiten wir ein,
wenn es zu Übergriffen von Nazis oder zu Gewalttaten von Polizisten
gegen BlockiererInnen kommen sollte. Es ist ein Skandal, dass die
Polizei immer wieder bereit ist, dem braunen Spuk die Straßen frei zu
machen.
Die Rechten zu stoppen ist unsere moralische Pflicht und unser Recht.
Wir werden uns weder einschüchtern noch verjagen lassen. Den Ort unseres
Protestes bestimmen wir selbst und wir gehen genau dorthin, wo wir die
Nazis effektiv blockieren.
Wir lassen uns nicht spalten: weder von der Polizei noch von den Medien,
die uns gerne in brave BürgerInnen und böse BlockiererInnen einteilen
wollen. Unser gemeinsames Ziel muss sein, den Nazis den Tag zu vermiesen.
Uns ist es wichtig, dass sich jeder Mensch bei uns einbringen kann. Am
besten ihr reist mit uns gemeinsam an und kommt mit zu unseren
Blockadepunkten. Wer nicht in der Lage ist mitzukommen, kann auch helfen
die Mobilisierung zu den Blockaden zu unterstützen. Auch einen Kuchen
für die Blockaden backen ist ein Weg, den Widerstand gegen den
Naziterror zu unterstützen. Unsere Vielfalt ist unsere Stärke.
Kommt mit uns am 3. September nach Dortmund.
Gemeinsam werden wir die Nazis stoppen!
Unterstützer*innen: AG Feministische Theorie und Praxis | AStA der RUB |
B90/GRÜNE Kreisverband Bochum | Attac Bochum | Bochum gegen rechts |
Bochumer Arbeitsgemeinschaft prekäre Lebenslagen | Compania Bataclan,
Ruhrstadtband | DIE LINKE Kreisverband Bochum | DGB Jugend Bochum |
Friedensplenum | Grüne Jugend Dortmund | Grüne Jugend Witten | Bahnhof
Langendreer | Linke Liste an der RUB | Linksjugend [’solid] Bochum |
Protestplenum
an der RUB | Radio El Zapote, autonome Kulturgruppe Bochum | Soziale
Liste im Rat | Soziale Liste Vorstand | Soziales Zentrum Bochum |
Transnationales Aktionsbündnis
| ver.di – Erwerbslosenausschuss Bochum | VVN – BdA Bochum