Ein Stolperstein für Martha Winko, Verlegung am 11. November 2019 um 15:20
Die Bochumer Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist*Innen stiftet in diesem Jahr einen Stolperstein für Martha Winko.
Martha Winko, 1921 geboren, wuchs in einer Wattenscheider Bergarbeiterfamilie in der Wibbeltstrasse auf. Der Vater war Mitglied der KPD, die in Wattenscheid hinter dem Zentrum zweitstärkste Partei war. Martha besuchte die Volksschule. Als 13-jähriges Kind erlebte sie die Machtübertragung am Hitler, den Terror der Nazis gegen die Arbeiterparteien und die Bürger jüdischen Glaubens.
Die Unterdrückung und der Krieg waren Martha Winko zuwider. Als sie sich 1943 in einem Café öffentlich gegen den Krieg und die Nazis geäußert hatte, wurde sie verhaftet und ins Untersuchungsgefängnis des Bochumer Polizeipräsidiums gebracht. Nach einiger Zeit wurde Martha Winko ins Frauen-KZ Ravensbrück transportiert. In der Liste der Neuankömmlinge des KZ Ravenbrück vom 8. Februar 1944 ist unter der Nr. 72 Martha Winko aufgeführt. Enthalten ist ihr Geburtsdatum und die Häftlings-Nummer 28.206. Die SS ordnet sie der Häftlingsgruppe „Asoziale“ zu.
Auszug aus der Liste der Toten
Die Inschrift auf dem Stolperstein für Martha Winko
Der Stolperstein wird am 11. November gegen 15.20 Uhr in der Wibbeltstraße 18 in Wattenscheid verlegt.
Zur Verlegung sind alle herzlich eingeladen.
Information zum KZ Ravensbrück
Zwischen 1939 bis 1945 sind im KZ Ravensbrück etwa 132.000 Frauen und Kinder, 20.000 Männer und 1.000 weibliche Jugendliche des „Jugendschutzlagers Uckermark“ als Häftlinge registriert worden. Von den Häftlingen, die aus über 20 Nationen, vor allem aus Polen und der Sowjetunion stammten, überlebten Zehntausende das Lager oder die Zwangsarbeit nicht. Anfang April 1945 konnten dank der Bemühungen des Vizepräsidenten des Schwedischen Roten Kreuzes, Graf Folke Bernadotte, ca. 7.000 Häftlinge mit Hilfe des Internationalen Roten Kreuzes in die Schweiz, nach Dänemark und Schweden gebracht werden. Mehr als 10.000 im Lager verbliebene Häftlinge trieb die SS am 27. April auf einen „Todesmarsch“ in nordwestliche Richtung.
Bereits vorher um 14:00 ist die VVN-BdA eingeladen an der Stolpersteinverlegung für die Familie Kurzberg teilzunehmen.
Diese Verlegung findet bereits um 14:00 an der Stolzestraße 1 in Bochum-Ehrenfeld statt.
Hier ist die Liste aller Stolpersteine die am 11.11.2019 in Bochum verlegt werden:
13:00 Am Kortländer 8 – Flaumenhaft, Chaim Salomon, Chana Anna, Hermine Ida,
13:20 Grabenstraße/Pauluskirche – Dr. Hans Ehrenberg, Pfarrer Albert Schmidt
13:40 Hattinger Str. 63 – Irmgard Stallberg
14:00 Stolzestr. 1 – Kurzberg, Siegmund, Jetti, Hermann, Norbert
14:20 Laerstr. 66 – Hans Sippel
14:40 Mühlental 11 – Hermann Hussmann
15:00 Hochstr. 24 – Basch, Martin, Rosa, Sylvia Juliette
15:20 Wibbeltstr. 18 – Martha Winko
