Der Reader der Konferenz vom 18. April 2015
„8. Mai 1945: Befreiung – Was sonst!?“ liegt vor
Die Konferenz der nordrhein-westfälischen Vereinigung der Verfolgten des
Naziregimes/Bund der AntifaschistInnen (VVN-BdA) und der Marx-Engels-Stiftung zum Thema „8. Mai 1945: Befreiung – Was sonst!? Zum bundesdeutschen Umgang mit den Tätern und Opfern des Naziregimes“ fand am 18. April 2015 in Düsseldorf, im
Bürgersaal des Bürgerhauses im Stadtteilzentrum Bilk, statt.
8. Mai 1945 – zumindest eines
nicht: keine „Stunde Null“.
Der Tag der Befreiung, auf den der
antifaschistische Widerstand
hingearbeitet, für den er
unsägliche Opfer gebracht hatte,
war von den herrschenden Eliten
natürlich nicht gewollt.
Überrascht hat er sie nicht. Sie
ließen diejenigen, die öffentlich
am „Endsieg“ zweifelten, in den
letzten Kriegsmonaten zwar zu
Zehntausenden ermorden,
bereiteten sich aber selbst
sorgfältig auf die „Zeit danach“ vor.
Die „soziale Marktwirtschaft“ im 1949 gegründeten Separatstaat BRD war ihr schon zu Nazi-Zeiten ausgetüfteltes Werk.
„Lieber das halbe Deutschland ganz, als das ganze Deutschland halb“ war ihre von
Adenauer geprägte Parole. Und war die Praxis, die den Umgang mit den Tätern (nicht nur) von einst und den Gegnern (nicht nur) von einst bestimmt hat. Davon handelte die Tagung an 18. April 2015 in Düsseldorf.
Die Referate von Prof. Ludwig Elm, Jena, „Freiheit der Wissenschaft“ im Dienste der Unfreiheit. Hitlers Professoren in der frühen Bundesrepublik“, Uli Sander, Dortmund, „Wiederbewaffnung und Demokratenverfolgung in der Adenauerära“, Prof. Manfred
Weißbecker, Jena, „Russlandbilder im deutschen Faschismus“ und Silvia Gingold,
Kassel, „Der Umgang der BRD mit Widerstandskämpfern und heutigen Antifaschisten“ wurden jetzt in einer Broschüre der VVN-BdA NRW veröffentlicht.