Bundeswehr und Volkstrauertag
Protest gegen Heldengedenken
Am kommenden Sonntag ist Volkstrauertag. Dann marschiert
die Bundeswehr vor dem Mahnmal „Die trauernde Alte” auf.
Ein denkbar ungeeigneter Ort für
Aufmärsche von Bundeswehr-
soldaten. Das Denkmal von
Gerhard Marcks wurde 1956 als
Mahnmal gegen den Krieg und zur
Erinnerung an seine Opfer
geschaffen.
Landsmannschaften aus
Schlesien, Ostpreußen, dem
Sudetenland usw. flankieren die
Vorstellung mit ihren Bannern.
Bürgermeisterin Gabriele
Schäfer (SPD), ihr Parteifreund
Prof. Bernd Faulenbach als Vorsitzender des Volksbundes der Kriegsgräberfürsorge und
ein uniformierter Vertreter des Reservistenverbandes legen Kränze nieder.
Ein evangelischer Jugendposaunenchor spielt das Lied vom treuen Kameraden,
die Hymne des Heldengedenkens.
Seit einigen Jahren mischt das Bochumer Friedensplenum diese gruselige Szene auf. Es
erinnert an die aktuellen Kriegseinsätze und die Rüstungsexporte der Bundesrepublik.
Vor allem wird deutlich gemacht: Soldaten sind in erster Linie Täter. Es ist makaber,
von Gefallenen zu sprechen. Soldaten fallen nicht, sie töten und morden und sie werden
ermordet und getötet. Das Friedensplenum ruft dazu auf, am Sonntag um 15:00 Uhr
an der Zeremonie teilzunehmen und deutlich zu machen, dass Soldaten Täter sind.
Die VVN-BdA Bochum ruft ebenfalls zur Teilnahme an der Protestkundgebung auf.