„Pro NRW“-Hetze blieb ohne Resonanz
Die rechtspopulistische Splitterpartei „Pro NRW“ hatte für Samstag, den 5. Oktober, um 11.00 Uhr zu einer Demonstration
gegen “Asylmissbrauch” aufgerufen.
(s. Artikel vom 3.10.2013)
Zuvor hatte sie versucht, in der Nachbar-
schaft des Übergangswohnheims an der
Wohlfahrtstraße mit Flugblättern zu
mobilisieren. Niemand aus der
Nachbarschaft folgte jedoch der Einladung zur Hetze gegen die Flüchtlinge.
Das Bochumer Bündnis gegen Rechts hatte für 10.30 Uhr zu einer Gegendemo
aufgerufen, die vor dem Hochhaus der
Knappschaft, direkt an der Königsallee,
stattfand.
Aufmarschort von „Pro NRW“ war das
kleine nicht bebaute Eckgrundstück
diagonal gegenüber an der Einmündung der Wohlfahrtstrasse in die Königsallee.
Um 11.20 Uhr traf der Bus aus Köln kommend mit 40 Reisekadern ein. Mit einer
Verspätung von 45 Minuten begann dann die erste von fünf Kundgebungen, die die
Gruppierung an diesem Tag inszenierte.
Etwa 100 GegendemonstrantInnen, unter ihnen auch MitgliederInnen der VVN-BdA,
empfingen die rassistische Provokation mit lautstarkem Protest.
Zuvor gab es drei kurze Redebeiträge: Andreas Stiewe vom Antirassismus-Projekt ging
zunächst auf die populistischen Sprüche ein, mit denen ProNRW versucht, Stimmung
zu machen. Er zeigte aber auch auf, wie eine verfehlte Asylpolitik den rassistischen
Gruppierungen in die Hände spielt und dass der Rassismus in der Mitte der Gesellschaft das eigentliche Problem sei.
Nach ihm sprachen Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf-Inhoff und Birgit Naujoks vom Flüchtlingsrat NRW. Birgit Naujoks schilderte, wie zynisch die Flüchtlingspolitik
in Deutschland aussieht. Es werde so getan, als seien Bund und Länder zu einer
humanen Aufnahme von Flüchtlingen aus Syrien bereit. In Wirklichkeit werden dann
aber Aufnahmebedingungen erlassen, die das Gegenteil bezwecken und Flüchtlingen den Weg nach Deutschland versperren.
Die Redebeitäge von „Pro NRW“ wurden von den Gegendemonstranten lautstark
übertönt und waren auf der anderen Straßenseite der Königsallee nicht zu verstehen.
Nach knapp einer Stunde war die NRW-Provokation beendet und RassistInnen
verschwanden unter dem Lärm der GegendemonstrantInnen, die mit Vuvuzelas,
Trommeln, Kochtöpfen, Trillerpfeifen (trotz Polizeiverbot) u.a. ausgestattet waren,
in Richtung Essen.
Mehrere NachbarInnen des Übergangswohnheims zeigten sich erleichtert, dass die
Hetze von „Pro NRW“ in ihrem Stadtteil keine positive Resonanz gefunden hat.
Die Flugblattverteiler von „Pro NRW“ waren sogar von einigen AnwohnerInnen von
ihren Grundstücken gejagt worden.
Die „ProNRW“-Hetze blieb auch diesmal ohne Resonanz.