Austellung
„Opfer rechter Gewalt“
Am Mittwoch, dem 4.11., wird um 11.00 Uhr die Ausstellung “Opfer rechter Gewalt” im Louis-Baare-Berufskolleg am Bußmannsweg 8 in Wattenscheid eröffnet. Nach einigen Grußworten wird Prof. Dr. Wolfgang Dreßen ein Referat halten zum Thema: Wie können wir uns gegen die militante Rechte zur Wehr setzen?
Die Ausstellung basiert auf öffentlich zugänglichen Informationen, vor allem auf Zeitungsartikeln. Sie dokumentiert das Bild, das sich die Gesellschaft von den Opfern rechter Gewalt gemacht hat: Manche Fälle führten zu öffentlicher Empörung oder waren Anlässe politischer Kontroversen; von vielen der Toten jedoch wurde nie ein Foto veröffentlicht, von manchen noch nicht einmal ihre Namen. »Den Opfern einen Namen geben« wollten die beiden Tageszeitungen »Frankfurter Rundschau«, und »Der Tagesspiegel« als sie am 14. September 2000 eine Chronik von 93 Opfern rechter Gewalt seit 1990 veröffentlichten. Auf diese Chronik greift die Ausstellung maßgeblich – nicht ausschließlich – zurück. Die Chronik entfachte einen politischen Streit, weil das Bundesinnenministerium im gleichen Zeitraum nur 24 Todesfälle durch rechte Gewalt registriert hatte.
Das ganze Ausmaß systematischer Verdrängung wurde etwa dadurch deutlich, dass das Ministerium nicht einmal den Tod von Farid Guendoul, der von Rechtsextremisten im Februar 1999 in den Tod getrieben wurde, zur Kenntnis genommen hatte. Die »Hetzjagd von Guben« hatte bundesweit Schlagzeilen gemacht, aber weil die Täter nur der »fahrlässigen Körper- verletzung« angeklagt wurden, gab es offiziell kein Opfer. Im Mai 2001 änderten die Innenminister von Bund und Ländern das System zur Erfassung rechter Straftaten. Die neuen Erfassungskriterien sollten es ermöglichen, die Fehler der Vergangenheit zu korrigieren. Aber noch im September 2004 bewertete die Bundesregierung nur 39 Fälle seit 1990 als rechtsmotiviert. Es gibt viele Tote, die niemals Schlagzeilen machten und von deren Schicksal keine Statistik zeugt. Die Ausstellung erinnert an diese Menschen und thematisiert zugleich die anhaltende Verdrängung rechter Gewalt.
Veranstalter:
Bochumer „Bündnis gegen Rechts“
in Zusammenarbeit
mit dem Kulturbüro der Stadt Bochum
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag
von 7:30 bis 15:30 Uhr
von 17:30 bis 21:45 Uhr
und am Volkstrauertag
Führungen:
Führung sind nach Anmeldung möglich:
Telefon 0234 – 32 41 202 oder 0176 – 51 52 49 44
Weitere Informationen zur Ausstellung:
- Bericht über die Ausstellungseröffnung auf bo-alternativ.de
- Bilder von der Ausstellungseröffnung auf bo-alternativ.de
- Vortrag zum Thema „Faschistische Parteien und Gruppierungen – Gewalttäter und Verbrecher !?“ von Gerd Deumlich, Mitglied im Bundesausschuss der VVN-BdA am 11. November 2009 im Luise-Barre-Berufskolleg
Unterstützerinnen und Unterstützer der Ausstellung:
- Antifa Wattenscheid
- AStA der Ruhr-Universität Bochum
- Kulturzentrum Bahnhof Langendreer
- Bezirksvertretung Wattenscheid
- Bochumer Kulturrat e.V.
- BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN – Kreisverband Bochum
- Föderation demokratischer Arbeitervereine (DIDF ) e.V.
- DIE GRÜNEN im Rat der Stadt Bochum
- SDJ – Die Falken – Unterbezirk Bochum
- DIE LINKE. Kreisverband Bochum
- Frauenverband Courage e.V.
- Frauen für den Frieden in der EKvW – Gruppe Bochum
- Bochumer Friedensplenum
- Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) – Stadtverband Bochum
- Kinder- und Jugendring der Bochum e.V.
- Soziale Liste Bochum
- Kinder- und Familientheater Traumbaum
- Erinnern für die Zukunft e.V.
- VVN-BdA e.V. Kreisvereinigung Bochum
August 28th, 2009 at 13:39
[…] Ausstellung “Opfer rechter Gewalt” vom 2. bis 27. November 2009 […]
Oktober 15th, 2009 at 17:35
[…] Ausstellung “Opfer rechter Gewalt” vom 4. bis 27. November 2009 […]
November 4th, 2009 at 13:26
[…] 1 Stunde vorher kann die Austellung “Opfer rechter Gewalt” mit Führung besichtigt […]
November 5th, 2009 at 17:10
[…] des Bochumer Nachrichtenportals bo-alternativ.de findest sich ein Bericht über die Eröffnung der Ausstellung “Opfer rechter Gewalt” am letzten Mittwoch im Wattenscheider Luise-Barre-Berufskolleg. Dort finden sich auch Bilder von […]