Recherche Bo: „Neonazistin betreibt Eventlocation in ehemaliger SA Kaserne ‚Zeche Gibraltar’“
Recherche Bo berichtet auf dem Infoportal Antifaschistischer Gruppen aus Bochum, dass eine Neonazistin seit April 2021 am Kemnader See eine Eventlocation unter dem Namen „Haus am See“ betreibe. Recherche Bo: „Diese befindet sich im Gebäude der ehemaligen Zeche Gibraltar an der Oveneystraße 69 in Bochum. Dabei handelt es um einen für Bochum geschichtsträchtigen Ort. Kurz nach der Machtübernahme der Nazis im Jahr 1933 entstand dort eine Kaserne der SA und damit auch ein „wildes KZ“. Gewerkschafter:innen, Sozialdemokrat:innen, Kommunist:innen und politisch andersdenkende Menschen aus Bochum wurden dorthin verschleppt, gefangen gehalten und gefoltert.
Dass knapp 90 Jahre später eine Person, die beste Kontakte in die nordrhein-westfälische Naziszene hat, dort eine Eventlocation für Hochzeiten und andere Feierlichkeiten betreibt, führt das Gedenken an diejenigen, die dort misshandelt und gefangene gehalten wurden ad absurdum und ist schlichtweg nicht zu akzeptieren.“ Die Neonazistin sei u.a. namentlich in der Verbotsverfügung des “Nationalen Widerstand Dortmund” erwähnt und zählte als Mitglied dieser Gruppierung. “Nun sind die Eigentümer:innen der Immobilie gefragt, das Mietverhältnis mit Jennifer Killat und ihrem Geschäftspartner zu kündigen”, so RechercheBO. “Doch auch die Stadt Bochum und die anderen Geschäftsbetreiber:innen rund um den Kemnader See müssen Position beziehen. Die Gefahr, dass dort sowohl ein Arbeitsplatz als auch ein potentieller Veranstaltungsort für Nazis und Rassist:innen entsteht, ist zu groß”. Es könne nicht sein, dass dort wo früher Menschen von Nazis zu Tode gefoltert wurden, heutige Nazis ein Geschäft betreiben oder gar Feste feiern.
Mehr dazu unter: https://antifabochum.noblogs.org/2021/12/neonazistin-betreibt-eventlocation-in-ehemaliger-sa-kaserne-zeche-gibraltar-in-bochum/