8. Mai 2020 – 75. Jahrestag der Befreiung von Krieg und Faschismus
Auch in diesem Jahr findet am 8. Mai – trotz der Coronaeinschränkungen – das Gedenken an den Jahrestag der Befreiung auf dem Friedhof am Freigrafendamm statt. Veranstaltet wird diese Gedenken wie seit Jahren vom Kinder- und Jugendring Bochum, dem Bochumer Bündnis gegen Rechts natürlich unter aktiver Beteiligung durch die Bochumer Kreisvereinigung der VVN-BdA.
Wir laden euch alle recht herzlich zur Teilnahme ein.
Das Gedenken findet dieses Jahr nur am Ehrenrundplatz statt. Beginn ist um 16:00. Diejenigen, die gerne in dem abgetrennten Bereich teilnehmen möchten, sollten jedoch spätestens eine viertel Stunde früher am Ehrenrundplatz eintreffen. Am Eingang des Friedhofes stehen Menschen, die euch den Weg zum Ehrenrundplatz zeigen werden.
Nach Rücksprache mit dem Ordnungsamt der Stadt Bochum werden vor dem Rundplatz in einem abgetrennten Bereich Plätze für 40 Personen auf dem Boden markiert sein. Darüber hinaus gibt es natürlich im Umfeld des Ehrenrundplatz auf den Zuwegen und Wiesen genug Platz um von dort aus – unter Einhaltung der Abstandregeln – dem Gedenken beizuwohnen. Masken sind nicht zwingend vorgeschrieben. Für Menschen, die nicht so lange stehen können (ca. 1 Stunde) wird es einige Sitzmöglichkeiten geben. Alle Reden werden per Lautsprecher übertragen. Unter den Rednern ist auch Reinhard Junge, Mitglied des Vorstandes der VVN-BdA Bochum. Nach dem Gedenken gibt es die Möglichkeit unter Einhaltung der Abstandsregeln auch zu den anderen Gedenkorten zu gehen.
Hier ist der Text des Aufrufes:
Am 08. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg beendet und zumindest Europa von Krieg und Faschismus befreit. Zwölf Jahre lang sind Juden, Sinti und Roma, Behinderte, Homosexuelle, Widerstandskämpfer_innen und weitere Opfergruppen brutal von den Faschisten verfolgt worden. Die systematische Ausrottung der europäischen Juden, die Vernichtung der (sowjetischen) Kriegsgefangenen und die gnadenlose Ausbeutung von Zwangsarbeiter-innen aus vielen europäischen Ländern waren endlich beendet.
75 Jahre später ist eine – in großen Teilen – rechtsextreme Partei im Bundestag, in den Länderparlamenten und in fast allen kommunalen Räten vertreten und Alexander Gauland (AfD) bezeichnet die Jahre der Nazibarbarei als „Vogelschiss der Geschichte“.
Rechtsextreme Terrorgruppen wie der „NSU“ und die Täter von Halle und Hanau ermorden Unschuldige und im ganzen Land gibt es zahlreiche rassistische Übergriffe.
Das Gedenken an die Befreiung vom Faschismus ist eine Erinnerung an die Opfer und eine Würdigung der Frauen und Männer, die sich gegen den Faschismus zur Wehr gesetzt haben. Widerstand gegen den wachsenden Rassismus und Solidarität mit den Menschen, die vor Verfolgung, Krieg und Hunger fliehen müssen, ist heute unsere zentrale Aufgabe. Dafür soll der Rundgang auf dem Friedhof Freigrafendamm ein deutliches Zeichen setzen.