Stolperschwelle wird am 14.9. gegen 11:40 von Gunter Demnig in Bochum verlegt
Diese erste Stolperschwelle in Bochum erinnert an das KZ-Außenlager des Bochumer Vereins und das Schicksal der beim Bochumer Verein eingesetzten Zwangsarbeiter.
Die Verlegung findet statt am Radwegabzweig an der Kohlenstraße gegenüber der Hausnummer 153, direkt am Kreisverkehr.
Hier noch einmal ein kurzer Text dazu:
Die Entstehungsgeschichte
Seit Juli 1943 wurden im Bochumer Verein auch KZ-Häftlinge zur Zwangsarbeit eingesetzt. Diese Häftlinge waren zunächst auf scharf bewachte „Ostarbeiter-Lager“ verteilt worden. Anfang 1944 vereinbarten das Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion (Speer), die Waffen-SS und der Vorstand des Bochumer Vereins den erweiterten Einsatz von KZ-Häftlingen und die Schaffung eines KZ-Außenlagers, das der Geschossfabrik zugeordnet wurde. Hierfür waren Direktoren und Mitarbeiter des Bochumer Vereins in schon bestehende KZ-Außenlager („zum Studium der Sicherungseinrichtungen“) und ins KZ Buchenwald („zum Aussuchen der Facharbeiter“) geschickt worden. Schon wenig später traf dann eine Kommission der SS in Bochum ein und inspizierte das schon vorhandene Arbeitslager an der Brüllstraße. Wenig später begann ein „Vorkommando“, bestehend aus SS-Leuten und KZ-Häftlingen, mit dem Bau weiterer Baracken, des elektrischen Hochspannungszaunes, der Verbindungswege etc. Lagerleiter wurde der SS-Obersturmführer Hermann Grossmann, der zuvor in Wernigerode Leiter eines KZ-Außenkommandos war.
Zurzeit arbeitet eine Autorengruppe an einer Broschüre, die umfassend die Entstehung, die Hintergründe und die Geschichte des KZ-Außenlagers darstellen will.
Ihr seid dazu eingeladen dieser kleine Zeremonie beizuwohnen.
Am Mittwoch, 19.9. um 17:00 werden im Stadtarchiv an der Wittener Straße alle diesmal verlegten Stolpersteine und die Stolperschwelle vorgestellt. Auch hier seid ihr herzlich willkommen.