Erinnern und Gedenken
Mit Hakenkreuz am Stahlhelm ins Ruhrgebiet
Reichswehr und Freikorps schießen die Märzrevolution zusammen
Im Herbst 1918 beendeten meuternde Matrosen und Soldaten den ersten Weltkrieg und jagten den Kaiser ins Exil. Doch schon im März 1920 putschten Teile der Reichswehr gegen die SPD-geführte Reichsregierung. Letzte Kaisertreue, Republikfeinde und erste Nazis wollten die Republik beseitigen. Ein Generalstreik war die Antwort. Mitglieder der Arbeiterparteien SPD, USPD und KPD, der Gewerkschaften griffen zu den Waffen, die sie aus dem 1. Weltkrieg mitgebracht hatten. Doch kaum traten die Anführer des Putsches ab, ließ der SPD-Reichswehrminister Noske das rote Ruhrgebiet stürmen. Mit denselben Truppen, die zuvor geputscht hatten. Und die nahmen im Ruhrgebiet Rache.
Der Ausgang dieses Kampfes belastete die Weimarer Republik stark, vertiefte die Spaltung der Arbeiterbewegung und der demokratischen Kräfte insgesamt. 13 Jahre später waren Hitler und seine Nazis an der Macht. Schnell sollte sich die antinazi-Losung „Wer Hitler wählt, wählt den Krieg!“ bewahrheiten. 1945 lag Deutschland in Trümmern.
Das Denkmal in Bochum-Werne erinnert sowohl an die ermordeten Kämpfer gegen den Kapp-Putsch als auch an die Widerstandskämpfer gegen den Faschismus. Seit 1921 wird jeweils am letzten März-Sonntag an die Ereignisse erinnert und Blumen an dem Denkmal niedergelegt.