Presseerklärung der VVN-BdA Bochum:
Aus unserer Scham muss Wachsamkeit wachsen!
Solidarität mit der jüdischen Gemeinde
Die VVN-BdA Bochum hat heute eine Erklärung veröffentlicht, in der sie zu einer
Provokation eines Nazis im Dortmunder Rat Stellung nimmt, der mit einer Anfrage
wissen wollte, wo in Dortmund wie viele jüdische BürgerInnen wohnen.
„Empörend, widerlich und verbrecherisch!“,
so charakterisiert die VVN-BdA Kreisvereinigung
Bochum die Vorgänge um die Ratsanfrage der Partei
„Die Rechte“ zur Anzahl und zu den Wohnorten
Dortmunder Bürger jüdischen Glaubens.
„Allein schon die Tatsache, dass wenige Tage nach
dem Gedenken an die Ereignisse und Opfer der
Pogromnacht vom 9. November 1938 derartige
Fragen im Dortmunder Stadtrat möglich sind, ist
unbegreiflich. Es ist ungeheuerlich, dass einer
Organisation und Gesinnung über solche Anfragen
eine öffentliche Plattform gegeben wird. Die
Begründung, die Anfrage sei für die „die politische
Arbeit“ der „Rechten“ „relevant“, ist kriminell.
Geschichtliche Parallelen sind offensichtlich.
Ab 1933 sammelten auch die Faschisten zuerst Daten über die Juden, dann Adressen
von Wohnungen und Geschäften, um anschließend Einrichtungen und Geschäfte zu
demolieren und Menschen zu ermorden. Allein aus Bochum kamen über 500 jüdische
Mitbürger in der Zeit des Naziregimes ums Leben, in Dortmund waren es 2.000. …“
„Unsere besondere Solidarität gilt den unter uns lebenden Bürgern jüdischen Glaubens
und der jüdischen Gemeinde. Aus unserer Scham über das verbrecherische Treiben von
NeofaschistInnen soll verstärkte Wachsamkeit und Tätigkeit gegen Antisemitismus,
Neofaschismus und Rassismus erwachsen.“